Neben der natürlichen Seltenheit ihrer Lebensräume verschärft sich die Situation der Zwerglibelle – und ökologisch verwandter Arten – auch nach Beendigung der Trockenlegung von Mooren durch umweltbedingte Veränderungen: Klimawandel und der Eintrag von Schadstoffen in die Umwelt führen zu einem immer weiteren Schrumpfen der Populationen. „Nährstoffeinträge auch aus der Luft verändern die Vegetation. Pflanzenarten, die gut mit nährstoffreichen Böden zurechtkommen, verdrängen die empfindlicheren Arten. Der Artenreichtum nimmt auch hier wie überall in unserer Landschaft massiv ab und das ganze daran gebundene Ökosystem verarmt.“, erklärte die BUND-Expertin.
Obwohl Libellenkundler schon viel über die Lebensweise der Zwerglibelle wissen, gibt ihnen die Art noch immer Rätsel auf. „Um die Zwerglibelle und andere seltene Insektenarten langfristig zu schützen, ist eine breitere Feldforschung von Experten ebenso nötig, wie das genaue Hinschauen einer breiten Öffentlichkeit“, betont Sprengel-Krause. „Dabei müssen das bürgerschaftliche Engagement und die universitären Angebote für mehr Natur‐ und Artenkenntnis weiter gestärkt und die gewonnenen Erkenntnisse in einem Zentrum für Artenschutz zusammengeführt werden.“